Das Lamm schweigt, tut seinen Mund nicht auf,
doch so erlöst es nicht.
Erst, wenn das Schweigen gebrochen ist, fließen die Worte.


Kurz gesagt, lang gewirkt:

Die Reaktion unseres Gegenübers können wir beeinflussen, aber nicht bestimmen. Unsere eigene Re-Aktion hingegen können wir verändern.


Letzte Artikel

  • Moses Reichtum
    Die ersten Tafeln des Bundes kamen von Gott selbst. Mose zertrümmerte sie, doch er bekam eine 2. Chance. Er soll nun selbst zwei neue Tafeln liefern, worauf Gott schreiben kann. Die neuen Tafeln musste er zunächst aus einem Stein hauen (Ex. 34:1). Die Aufgabe bestand also darin, aus einer Einheit eine Zweiheit hervorzubringen. Bei diesem Akt des Zerbrechens durfte Mose die dabei anfallenden Bruchstücke des Steines für sich behalten.  Das Aushauen…
  • Wenn alles auf einmal kommt …
    … sind Zeit und Ewigkeit nah beieinander. Und das ganze Volk sieht die Stimmen (Ex. 20:18 wörtlich) Wie kann man eine Stimme sehen? Neugeborene müssen ihre Eindrücke verknüpfen lernen. Das passiert ganz von selbst. Sie sehen ihre Mutter förmlich sprechen, sie sehen beim Abstellen eines Gegenstandes, dass ein bestimmtes Geräusch entsteht, welches sie gleichzeitig hören, und wenn sie eine Rassel in die Hände bekommen, verknüpfen sie das nervige Gerassel mit der…
  • Lügen sind stabiler, als man denkt
    Ein häufiges Verb im Alten Testament ist karath (כרת), 20+200+400. Über 200x kommt es vor, es wird oft etwas überstilisiert mit „ausrotten“ übersetzt. Meist wird eine Handlung geschildert, deren Ausübung eine „Ausrottung“ aus dem Volk nach sich zieht. Auch vom Ausrotten einer Seele ist mehrfach die Rede, wobei die Frage entsteht: Was soll denn damit gemeint sein? Zunächst einmal bedeutet karath entwurzeln, abschneiden oder einen Baum fällen. Das ist leicht zu…
  • Im Lieblichen offenbart sich die Seele
    Der Mensch bekommt zu Beginn nur zwei Aufgaben: Er soll den Garten, in welchen er „gesetzt“ wurde, bearbeiten und bewahren. Es liest sich so, als ob der Ur-Mensch eine Art Gärtner gewesen sein müsste, und dieser das Ideal darstellen würde. Der Mensch, ADAM (אדם), wird jedoch nicht eved adamah, also „Bearbeiter oder Diener der Erde“ genannt. Erst Kain bekommt diesen Titel (Gen. 4:2). Zunächst wird der Mensch, der hier noch eine…

Dies ist keine Werbeplattform für religiöse (Ein)Richtungen oder Institutionen. “Das Wort sie sollen lassen stahn“, soll einst Martin Luther gesagt haben, aber ausgerechnet er verstand die Sprache nicht, worauf die gesamte Bibel gründet.
Als Menschen sind wir im besten Fall Suchende, und die einen suchen hier und die anderen da. Niemand kann für jemand anderen wissen, was dran ist und was zu dessen Lebensweg gehört, deshalb beschränkt sich dieses Angebot hier auf das Wunder des Wortes, wie es uns in der Bibel als Offenbarung des Prinzips des Lebens in allen seinen Facetten begegnet.

Im Laufe der letzten Jahrhunderte ist der Mensch in seinem Verständnis der Welt immer weiter nach außen gedriftet und damit auch sein Verständnis des Wortes und der Sprache, das den Menschen im Bild und Gleichnis Gottes so einmalig macht. Er folgt in erster Linie seinen Augen und seiner Wahrnehmung, wodurch er auch beim Lesen des Wortes nur noch dessen grammatikalische Hülle gelten lässt.
Solange die Konzentration auf der Hülle und der Schale beruhen, bleibt ein historisches Verständnis der Bibel, das einem Gespräch über einen Verstorbenen gleichkommt.

Der Zugang zum Wort und wie dieses in alten Zeiten gelesen und verstanden wurde, erfolgt hier weitgehend auf der Basis alter, z.T. unbekannter, vorrangig jüdischer Überlieferungen, die durch Friedrich Weinreb in die Sprache unserer Zeit übertragen wurden. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die alt-hebräische Sprache der Bibel. Auch das Neue Testament, das in Alt-Griechisch abgefasst ist, folgt in seinem Aufbau und seinen Erzählungen der Struktur des Alt-Hebräischen. Diese Sprache ist nicht abstrakt und schon gar nicht veraltet. Sie blieb über Jahrtausende unverändert und in ihr fallen das Wort und das Wesen dessen, was sie beschreibt, zusammen. Von diesem Verständnis ausgehend eröffnet sich die Bibel als lebendiges Wort.

Leben kennt keine Erstarrung, keine Fixierung und kein “Ich habe recht!”. Jede Sekunde enthält alles und so will das Wort immer wieder neu gelesen, ausgesprochen und verstanden werden. Gott ist das Wort. Über das Wort treten wir direkt in Kontakt mit ihm. Als Kern des Ganzen tritt er über das Wort ins Außen, und eilt allen entgegen, die die Frage nach dem WOHER stellen. Wo kommen wir her?
Das Wort gibt Ant-Wort.