Das Salzmeer – Ganz unten angekommen

Der Jordan mündet in das JAM HA-MELACH, das Salzmeer, das heute eher als das Tote Meer bekannt ist, weil darin lebensfeindliche Bedingungen herrschen. Salz bindet Wasser und wenn alles in einem richtigen Verhältnis zusammenkommt, bildet diese Verbindung eine Grundlage für das Leben. Die Beziehung zwischen Salz und Feuchtigkeit zeigt sich schon im hebräischen Wort für Salz, denn MELACH (Salz) kann man auch „von (der) Feuchte“ lesen. LACH, 30+8, bedeutet frisch, feucht, schwül (siehe dazu Gen. 30:37). Feuchtigkeit ist eine Grundbedingung für das Leben, natürlich auch für das Leben des Menschen. Die Begriffe humanitas (Menschlichkeit) und humiditas (Feuchte) sind im Lateinischen nah beieinander – auch der Humor gehört noch dazu. Feuchtigkeit, Wasser und Salz hängen eng mit dem Mensch-Sein zusammen, weshalb die Erwähnung des Salzmeeres in Gen. 14 uns sicher mehr sein will, als eine historisch-geografische Beschreibung. In der Bibel wird das Salz zum ersten Mal in Verbindung mit dem Begriff „Meer“ genannt: 

„Alle diese verbündeten sich [und kamen] in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer.“

Gen. 14,3 

Gleich bei der ersten Nennung wird wie in einem Atemzug gesagt: Das Salzmeer und das Tal SIDDIM, diese beiden können nicht getrennt voneinander betrachtet werden. SIDDIM schreibt sich 300+4+10+40 und ist im Schriftlichen identisch mit SCHEDIM, Dämonen, aber auch mit SCHADAJIM, Mutterbrüste, denn es war zunächst ein fruchtbares Land, das alle ernährte. Abram, der in Gen. 14 auch eine bedeutende Rolle spielt, stammt aus UR KASDIM (was zu Chaldäa verballhornt wurde), und auch in der Bezeichnung dieses Ortes stecken die 4 Zeichen, die ganz unterschiedliche Relevanzen miteinander verbinden:

Wer Wohlstand suchte, fand es in diesem Tal, wo das Fließen ein Ende hat. Welches Fließen? Das Wasser fließt wie die Zeit und kommt in dieser Region in ein großes Sammelbecken, worin es eine Weile „steht“ und dann verdunstet, also wieder aufsteigt – allerdings das Salz unter sich lassend. Es ist das Wasser des Jordans, dessen Name „der von Dan herabkommt“ bedeutet. Der Name Dan stammt vom Verb DIN, 4+10+50, das richten, rechten, Recht verschaffen, für jemandes Sache einstehen, bedeutet. Ganz im Norden des Landes Israel gibt es die Region namens Dan, dort ist quasi der Anfang des Gesetzes, des Rechts und der Gerechtigkeit, die Hand in Hand mit Kampf und Krieg einhergeht. Kein Wunder also, dass die Bibel insbesondere aus dieser Region von heftigen Kämpfen berichtet. 

„Norden“ heißt auf Hebräisch ZAPHON, 90+80+6+50, das Wort stammt vom Verb ZAPHAN, 90+80+50, das verbergen, verheimlichen, schützen oder moderner ausgedrückt auch codieren und chiffrieren bedeutet. Im Norden wird es konkret, etwas manifestiert sich aus dem Unsichtbaren hinein ins Sichtbare und wird in einem gewissen Umfang begreif- und messbar, obzwar der wahre Ursprung im Verborgenen bleibt. Etwas kommt dort in Dan konkret von innen nach außen und geht sogleich seinen Weg hinab.

Wenn man eine allgemeine unverbindliche Aussage tätigt, die niemanden betrifft, wird auch niemand angegriffen und alles bleibt neutral. Sobald aber jemand konkret genannt und beurteilt wird, kann es zu Diskussionen und (Wort)Gefechten kommen. Es gibt dann ein Für und ein Wider, neben evtl. vermittelnden Aussagen. Noch konkreter wird es, wenn ein Handlungsstrang hinzukommt. Dadurch baut sich etwas, das begrüßt oder abgelehnt werden kann. Der Beginn eines solchen Prozesses ist mit dem Begriff ZAPHON (Norden) verknüpft. Das bedeutet, dass jede Handlung etwas in Gang setzt, einen „Fluss“ (Jordan!) erzeugt, und weil wir nicht wissen, was dieser Fluss mit sich bringen wird und wohin er fließt, schrecken wir manchmal davor zurück, etwas konkret in die Tat umzusetzen. Doch entspringt der Jordan in Dan und damit wird auch ausgedrückt, dass manche Handlungen aus einem Ungerechtigkeitsempfinden hervorgehen: „Das ist ungerecht, da muss man doch etwas dagegen unternehmen!“ Und so kommt etwas in den Fluss, was außerhalb Dans nicht entsprungen wäre.

In Jer. 1:14 heißt es:

Von Norden her wird das Böse (ra) freigesetzt (pathach, geöffnet) über alle Bewohner der Erde.

Das heißt, dass unsere Handlungen Ein-FLUSS auf „alle Bewohner der Erde“ haben. Konkret geht es insbesondere um Handlungen, die – ich wiederhole – aus einem Gerechtigkeitsempfinden (DIN) hervorgehen. Intuitiv wissen wir als Menschen, dass unsere Taten eine Konsequenz haben, auch wenn der Verstand nicht folgen kann, doch letztlich müssen wir handeln und manchmal handeln wir gerade deshalb, weil wir uns ungerecht behandelt fühlen oder für jemanden einstehen, an dessen Schicksal wir anteilnehmen. Dort beginnt es, dort entspringt der Jordan, der Fluss mit dem Recht im Namen, und im Süden im „Tal der Dämonen“, der Region Sodom und Gomorras endet es zunächst einmal mit einem großen „wow“, denn dort blüht(e) der Wohlstand. 

Vom Weg durch die Wüste ausgehend ist der Jordan die fließende Grenze zwischen dem 7. und dem 8. Tag (zw. Moab und Kanaan), weshalb er auch im NT eine so wichtige Rolle einnimmt, und wie Jehoschua der Begleiter von der einen zur anderen Seite im AT ist, so ist es wiederum Jehoschua im NT (Jesus), der sich dort taufen lässt, um die gleiche Aufgabe zu übernehmen.

Zwischen Diesseits und Jenseits, so erzählt uns der Jor-Dan, liegt der Strom des Gerichtes. Mit dem Gericht und dem Recht hängt auch unser Empfinden für Gerechtigkeit zusammen, das solange genährt wird, wie der Fluss fließt. Wenn er ins Salzmeer mündet, ist weder Durchkommen noch Überqueren möglich. Am Ende der Zeit (Ende des Fließens) wird des Menschen Empfinden für Gerechtigkeit „versalzen“, die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen. Ein Meer von Gesetzen wird das Leben ersticken. Die Bibel warnt nicht mit dem Ausruf „Achtung Salzmeer!“, oder „bekämpfe das Salzmeer!“, sondern beschreibt, wie die Welt gebaut ist, sogar bis in die äußersten Strukturen hinein. Das Fließen der Zeit endet am tiefsten Punkt der Welt. Bis heute ist es sogar geografisch so, dass das Tote Meer der tiefste Punkt der Erde ist. Weiter hinunter geht es nicht mehr. Das Tiefste ist am weitesten weg von seinem Ursprung. Dort ist der Mensch gebunden und muss tun, was ihm befohlen wird. Woher dieser Zwang wirklich kommt, erfährt er nicht. 

Angekommen im „Valley“ (Tal) spielt das Salz offensichtlich eine sehr wichtige Rolle. Bei der ersten Erwähnung des Salzes in Gen. 14 kommt es zu einem Kampf der 4 gegen die 5 (Könige), die in den ersten beiden Versen namentlich erwähnt werden, und in Vers 9 am Ende wird noch einmal ausdrücklich betont, dass es 4 gegen 5 sind. Zählt man die Namen der 4 Könige zusammen, erhält man die Summe 1656, wodurch dem Geschehen unbeirrt der Stempel des Endes einer Epoche aufgedrückt wird, denn exakt im biblischen Jahr 1656 setzt auch die Sintflut ein, die ebenfalls eine Ära beendet. Auch mit dem Propheten Jonah hängt diese Zahl zusammen, denn sie ist der volle Wert des Wortes TARSCHISCH (Tarsis), dem Ort, wohin er fliehen wollte, den er aber nie erreicht hat. Das Versprechen nach der Sintflut, dass ein derartiger Untergang nie mehr kommen wird, enthält zugleich auch, dass ein Mensch nie mehr bis zur finalen Glückseligkeit im Irdischen, in der Form, gelangen wird. Vorher wird wie bei Jonah ein Sturm einsetzen, der seinen Weg in der Zeit (auf dem Wasser) beendet. 

Zur Erreichung der ultimativen Ziele spielt auch das Geld eine Rolle. So wie bei Jonah explizit erwähnt wird, dass er zahlen muss (Jonah 1:3), so hängt auch das Salzmeer mit dem Thema Kaufen und Verkaufen zusammen.

Salz und Geld

Salz hatte in der Geschichte eine enge Verbindung zum Geld. In enigen alten Kulturen wurde Salz als kostbar angesehen und als Währung verwendet. Die Römer bezahlten ihre Soldaten z.T. mit Salz, was zur Entstehung des Wortes „Salär“ führte, das heute noch als Synonym für Gehalt verwendet wird. Im Portugiesischen heißen Lohn und Gehalt salário und im Englischen salary, beide Wörter stammen vom Begriff Salz. In einigen Regionen der Welt war Salz so kostbar, dass es als „weißes Gold“ bezeichnet wurde. Tatsächlich wurden Steuern und Abgaben oft in Form von Salz bezahlt. Die Transportwege für das Salz wurden mitunter als Salzstraßen bezeichnet. In einigen Fällen wurde Salz sogar als Grundlage für Handelsabkommen zwischen Ländern verwendet. Salz an sich steht allgemein für etwas, das der Mensch dringend braucht, aber – wie so oft – nur im rechten Maß. 

Salzmeer hat den äußeren Wert 133 (JAM HA-MELACH, 10+40 + 5+40+30+8) und das ist auch der verborgene Wert von KESEPH, das ist das Wort für Silber und das Geld. Das AT kennt kein anderes Wort für Geld. KESEPH kann man auch K’SUPH lesen, und das bedeutet „wie (das) Ende“. Am „Ende der Zeit“ wird das Geld, das Kaufen und Verkaufen eine sehr große Rolle spielen, aber eine verderbliche Rolle, ganz im Stile des Toten Meeres, das kein Leben zulässt. Man versteht es auch anders herum: Je mehr das Geld in deinem Leben eine Rolle spielt, desto mehr erlebst du die damit einhergehenden Szenarien der sog. Endzeit in deinem eigenen Leben. Was im Großen gilt, zählt auch im Kleinen.  

Salz und Polarität

Aus chemischer Sicht ist Salz eine Verbindung aus Natrium und Chlorid (NaCl), welche auch als Elektrolyte bekannt sind. Konkret bedeutet das, dass wenn man Salz im Wasser auflöst, sich seine Moleküle in Ionen trennen, die positiv oder negativ geladen sind. Diese Ionen können dann frei im Wasser herumwandern und einen elektrischen Strom leiten. Der Übergang vom Süßwasser führenden Jordan in das Salzmeer hat somit auch mit Polarisierung zu tun. Nicht zuletzt könnte man in diesem Zusammenhang noch die Elektronik an sich thematisieren, wenn schon von elektrischen Ladungen die Rede ist. 

Zusammenfassend können wir bis hierhin sagen, dass der Jordan und dessen Ende im Salzmeer mit folgenden Schlüsselbegriffen verbunden ist:

  • Krieg (Existenzkampf)
  • Ende der Gerechtigkeit (die dann ihren „süßen“ Charakter verliert)
  • Polarität (zwischenmenschliche Spannungen, Energie und Elektrizität)
  • Geld (Kaufen und Verkaufen)
  • Dämonie (Erzeugung von Samen, der keine Frucht bringt, sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren und Menschen)
  • Wohlstand und Luxus (max. Effizienz auch auf Kosten der Menschlichkeit) 
  • Ende des Erreichens einer Fruchtbarkeit (es wird keine Reife mehr erlangt, „Unmündige“ bestimmen über Alte)

Der unreife Mensch fragt nur noch nach Genuss

Ein anderer Aspekt des Tales SIDDIMS ist das Phänomen der Unreife, die sich im biblischen Kontext durch das Verlangen nach Milch und deren Quelle ausdrückt (SCHADAJIM / die milchgebende Mutterbrust). 

„Am Ende des Weges“ setzt man sich nicht mehr selbst mit der Welt auseinander, was sich durch das Kauen fester Nahrung ausdrückt, sondern man nimmt, was andere „produziert“ haben als (Nahrungs-)Quelle. Diese Quelle ist femininer Natur und hat den Charakter der linken Seite, die dem Formlosen der rechten Seite eine Hülle gibt, worin es erscheinen kann. In diesem Kontext haben wir es gewissermaßen mit einer Generation zu tun, die selbst keinen Weg der Auseinandersetzung hat, sondern alles mehr oder weniger fertig vorgesetzt bekommt und nur noch schlucken muss. So wie eine Mutter die Milch mundfertig „serviert“, so wird dem unreifen Menschen alles fix und fertig zum Genuss serviert, wirklich interessieren tut ihn ohnehin nur noch der Spaß des Augenblickes, weil ein Hinterfragen des Dargereichten viel zu mühsam wäre. Der Säugling schläft nach dem Stillen oft ein und ruht. Dieses Ruhen nennt man im Hebräischen NOPHESCH, 50+80+300, von diesem Verb kommt das Wort NEPHESCH, die Seele, genauer die Leib- oder die Tierseele, also die Seele, die mit dem Körper verbunden ist und die sich dann besonders wohlfühlt, wenn der Körper ruht, lange schläft und passiv in Form von medialer Unterhaltung das aufnehmen kann, was andere produziert haben. Die göttliche Seele im Menschen (NESCHAMAH), stammt von NESCHEM, dem Atmen, das auch für fortwährende Bewegung steht. Sie ist es, die uns drängt anzupacken, was anliegt und nicht einzuschlafen, sondern den Weg zu gehen. Es ist die Lebendigkeit, die auch gesunde kleine Kinder zeigen, sobald sie entwöhnt sind. 

Der Weg der Entwicklung bringt bestimmte Begegnungen mit sich, die qualitativ mit der Distanz vom Ursprünglichen zusammenhängen. Mit dem Auftreten solcher Ereignisse und Zustände kann der Mensch erkennen, wo er steht, was sich auch in dem Ruf der Wächter ausdrückt: „Wie weit ist es in der Nacht?“ (Jes. 21:11) Oder negiert: „Wann kommt der Morgen?“ Wenn eine Frau ihr erstes Kind auf dem natürlichen Weg gebiert, weiß sie oft nicht, was alles zu einer Geburt gehört. Das Hebräische verbindet in der Sprache die Wehen, die für eine Geburt notwendig sind, mit der Milch. Beide Wörter werden mit denselben Zeichen geschrieben: 

Am Ende der Zeit, heißt es, ist die Welt in einem Zustand des Chaos und völliger Unordnung; das heißt, sie steht dicht vor der Geburt. Darum heißt diese Zeit auch »chevlej moschiach«, Geburtswehen des Messias. »Chevel«, 8+2+30, Wehen, etwas Schmerzhaftes also, aber auch „Schnur“, eine „Verbindung“. Wieder, sehen wir, ist es die 40, wie auch »chalab«, Milch, und »cheleb«, Fett, diese 40 sind. Hier, wo du von den Kräften des »tame«, des Unreinen, vom Ursprung weggezogen, nach unten gezogen wirst, hat die »chevel« diese Eigenschaft, dass sie Schmerz verursacht, dass Wehen da sind. 

Weinreb, Der Weg durch den Tempel, Seite 402

Der Wohlstand schlägt in Existenzangst um

Bei der ersten Erwähnung des Salzmeeres geht es um den Krieg mit dem König von Sodom (Gen. 14:1 ff.), der BERA heißt, übersetzt „im Bösen“ (2+200+70). Das Wort für Krieg, MILCHAMAH, 40+30+8+40+5 besteht aus 2 Wörtern, nämlich aus Salz, MELACH, und aus MAH, 40+5, das ist die Frage „was?“. Das „was?“ ist auch die Zahl des Menschen (ADAM, 1+4+40 = 45). Ebenso finden wir in MILCHAMAH das Brot, LECHEM, welches von der Frage MAH „eingefasst“ wird. 

Das Hinabfließen bis ins Tiefste ist das Kommen in die größte Dichte und dort trifft man auf die beschriebenen Umstände. Dieser Ort hat diese Qualität und bringt all das mit sich. Auch das Wort „Tal“ (EMÄK, 70+40+100) kommt ebenso wie das Wort „Salz“ in Gen. 14 zum ersten Mal vor. Es ist das 4340. Wort in der Bibel und trägt damit den Charakter einer Tür (DELETH, 4+30+400 = 434), die sich ganz konkret zeigt (Faktor 10). Auch wenn alles nach Krieg und Untergang aussieht und solches auch stattfindet, ist jedoch längst nicht alles verloren, wie sich später zeigen wird.

Multiple Quellen zum Formen (Informationsquellen) und Datenerhebungen 

In diesem Tal gibt es „viele Erdharz-Quellen“ (Gen. 14:10), wörtlich „Brunnen Brunnen Lehm“. Die Doppelung des Wortes BE’ER im Plural (BÄ’ÄROTH BÄ’ÄROTH intensiviert den Sinn in mehrfacher Hinsicht). Was entspringt diesen Brunnen? Lehm (CHOMER, 8+40+200).

Unter einem „Brunnen“ (BE’ER, 2+1+200) versteht man, dass etwas aus dem Unsichtbaren ans Licht kommt und begreifbar wird. Das Verb wovon „Brunnen“ im Hebräischen stammt, bedeutet „erklären“. Ein Mensch, der anderen Verborgenes zugänglich macht, wird dadurch auch zu einem Brunnen. Dasselbe Wort übersetzt man auch mit Quelle. 

Im Tal SIDDIM gibt es dem Bericht nach also eine gehörige Anzahl von Quellen, doch nicht irgendwelcher Quellen, sondern konkret sind es Quellen des CHOMER. CHOMER ist etym. eine „Anhäufung“, man könnte auch von einer „Erhebung“ sprechen. Eine Erhebung von etwas, das gegeben wird, was einer Quelle entspringt. Das Gegebene nennt man im Lateinischen dato, daher stammt unser Wort Datum (die Gabe, das Geschenk) und – wenngleich nur im Plural verwendet – die Daten. Im heutigen Hebräisch spricht man bei Daten ebenfalls von „den Gegebenen“ (NATUNIM). Bei der Erfassung von Daten spricht man insbesondere im digitalen Sprachgebrauch auch von einer Daten-Erhebung und davon gibt es sehr viele in diesem Tal, dem Tal SIDDIM, wenn man dieses in die heutige Sprache überträgt. Das Erfassen von Daten und deren Verarbeitung hängt selbstredend auch mit dem Dokumentieren zusammen, das vom Lat. docere stammt, welches wiederum lehren und unterrichten bedeutet und wodurch sich erneut die Verbindung zum „Brunnen“ zeigt (s. oben), der im Tal SIDDIM ja im gedoppelten Plural auftritt. 

Alte Kommentare deuten SIDDIM auch als Ausdruck für SADÉH, das „Feld“ bedeutet. Lat. heißt „Feld“ campus und so nennt man das Terrain auf welchem (höhere) Bildung vermittelt wird. 

Den listigsten Vertreter des Feldes kennen alle, die das 3. Kapitel der Bibel gelesen haben – es ist der NACHASCH (Schlange). Der NACHASCH ist nie weit von einer Wissensquelle entfernt; auch das ist ein Prinzip in dieser Welt. Mit einem Wissen kommt als Nebenwirkung etwas „Erhebendes“ mit, das auch schnell zum Über-Heblichen werden kann. Deshalb ist es vorgesehen, erst zu erleben und im Nachhinein im Zustand eines Bezeugen-Könnens zu wissen (wie bei Hiob), aber nicht umgekehrt (wie bei Eva). Umgekehrt wird auch heute noch ein Kain geboren, der wiederum seinen Bruder (die Seele) erschlagen wird. Ein Mensch, der nur wissen will, ohne selbst etwas erlebt zu haben, erschlägt seine eigene Seele, auch wenn das keineswegs beabsichtigt ist. 

Was den Menschen wahrhaft erhebt

Der Krieg in diesem „Valley“ (Tal) der „Erhebung des Gegebenen“ in Gen. 14 zeigt in Form einer erzählten Geschichte die Auseinandersetzungen im Menschen, die letzten Endes durch einen Abram gelöst werden, der interessanterweise auch eine Erhebung in seinem Namen hat. Der Name Abram ist zusammengezogen aus AB, 1+2 (oder AV, das ist „Vater“) und RAM, 200+40, das „hoch und erhaben sein“ bedeutet. Abram steht für die Verbindung mit der Quelle hinter der Quelle. Von dort her löst sich der Widerstreit auf. In Vers 13 (ebd.) wird er ausdrücklich HA-IVRI genannt (der Hebräer, übersetzt „der Jenseitige“). In Vers 14 wird geschildert, dass er mitsamt 318 seiner „Geübten“ gen Dan in den Kampf zieht. Die Überlieferung weist darauf hin, dass 318 der Zahlenwert des Namens Elieser (1+30+10+70+7+200) ist, weshalb man es so deutet, dass der Ivri alleine mit der Hilfe Gottes streitet (Elieser bedeutet „mein Gott hilft“ oder „mein Gott ist Hilfe“), die „geübt ist“. Dieses Geübt-Sein (CHANICH) kommt im Hebräischen von dem Wort CHANACH, 8+50+20, das man auch „deine Gnade“ lesen kann. Gnade hat nichts mit Faul-Sein und die Hände in den Schoß legen zu tun, sondern bedeutet als Wort auch Training. Spr. 22:6 beginnt bspw. mit diesem Verb: CHANOCH LA-NA‘AR!, heißt es dort, was in der port. Bibel mit „instrui o menino“ wiedergegeben wird. Eine Instruktion ist dem Worte nach ein geordneter Aufbau in Schichten von innen her (lat. in + struere). Genau darum geht es bei der Gnade: Dass der erweckte Mensch (NA’AR ist ein Erweckter und als solcher ist man immer jung, egal, wie alt man im Außen ist) von innen her geordnet und aufgebaut wird; dann wird er auch im Außen eine Stärke haben, die man nicht mit Hanteln trainieren kann. Dasselbe Wort finden wir auch bei CHANOCH (Henoch), der mit Gott wandelte (Gen. 5:22), also seinen Weg nicht alleine geht, wodurch sich die Ordnung wieder auflösen würde. 

Wer mit der Quelle der Quellen verbunden ist, wird geübt in der Gnade, und diese erhebt ihn, ohne dass er hochmütig wird, sondern aufgerichtet und erhaben im Sinne des Sich-Verbunden und -Geliebt-Fühlens. Abram kämpft nicht mit den Waffen, die seine Feinde gegen ihn richten. Einem Midrasch nach wirft er Staub auf seine Gegner und dieser verwandelt sich in Waffen, die den Feind schlagen. Schleudert umgekehrt der Feind Waffen und Munition gegen Abram, so verwandeln sich diese in Staub und fallen einfach zur Erde. So wird jeder mit der Art Waffe konfrontiert, die er selbst eingesetzt hat. Im davongetragenen Sieg tritt erstmalig Melchizedek auf, der dann „KOHEN EL ELJON“ (Priester des Höchsten) genannt wird. Dieser segnet Abram wieder unter Verwendung des Wortes ELJON (Höchster) in Verbindung mit dem Wort „Besitz“:

Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt!

Gen. 14:19

In Gen. 14 haben wir es mit 2 Arten der Erhöhung zu tun, die sich diametral gegenüberstehen: Die Erhöhung durch das, was von einer Quelle kommt, ohne die Quelle hinter der Quelle zu kennen oder nach ihr zu fragen, und die Erhöhung, die durch die Beziehung zum Höchsten zustande kommt, der alles bestimmt, weil er alles besitzt. 

Der König von Sodom will nur die Seele

„Am Ende der Zeit“ heißt nicht nur tief unten zu sein, sondern ganz unten zu sein. Geld, Daten, Dämonie, Polarität und Unfruchtbarkeit spielen dann eine Rolle wie nie zuvor im Laufe des Zeitflusses. Den Königen von Sodom und Gomorrha werden diese Quellen einerseits zum Verhängnis, sodass sie mit ihnen und durch sie zu Fall kommen (Vers 10), andererseits wird auch darauf hingewiesen, dass diese Quellen den darüber Bestimmenden („Königen“) vertraut waren und sie diese als Versteck nutzten. Wie durch ein Wunder, so ein Midrasch, geht der König von Sodom nicht vollends unter, sondern kann sich befreien und äußert dann eine seinem Charakter entsprechende Bitte gegenüber Abram:

Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Seelen, die Habe behalte für dich!

Gen. 14:21

Wörtlich fragt er jedoch nur nach einer einzigen Seele (NEPHESCH). Die Habe (RACHUSCH, 200+20+300) bedeutet dem Worte nach das Seelenlose und den „mobilen Besitz“, was durch Abram zurückgebracht wurde (Vers 16). Abram fordert dafür nichts, er befreit, tut umsonst und deshalb, so der Midrasch, begegnet er dem König des Friedens (Schalem) Melchizedek. 

Es gibt kein Ende, ohne dass nicht auch ein Abram mit seinen 318 Geübten da wäre. Woher nimmt der König von Sodom eigentlich das Recht, die Seele zu fordern? Was bietet er denn an? Er bietet das Seelenlose an! Welch ein Betrug!

„TEN LI HA-NEPHESCH“ (Gib mir die Seele!), und wie „großzügig“ er fortfährt „W’HARCHUSCH KACH LACH“ (und die Habe nimm zu dir). Abram fällt nicht darauf herein. Der Höchste ist der EL KANO (wie er im Hebräischen genannt wird), der Besitzer von Himmel und Erde, weil er alleine den gesamten Preis bezahlt hat, sich selbst aufgegeben hat, auf dass der Mensch in Freiheit leben kann, ohne sich korrupten und selbstherrlichen Königen unterwerfen zu müssen, die weder innerlich reich- noch freimachen können. Abram kämpft nicht gegen den vermeintlich wieder auferstandenen BERA, sein Triumph ist das Nicht-Nehmen (Vers 23) des zu Sodom Gehörigen und das Nicht-Geben der Seele dorthin. Er hütet die Seele und gibt sie nicht auf.
Irgendwann nach diesem Kampf bekommt Abram zu seinem Namen die HE (5), sodass er Abraham heißt. Dadurch hat er denselben Zahlenwert wie das Wort CHOMER, nämlich 248. Der Ausdruck „im Bilde Gottes“ (B’ZELEM ELOHIM, Gen. 1:27) hat ebenfalls den Zahlenwert 248 (2+90+30+40 + 1+30+5+10+40). Somit steht das CHOMER quasi als ANTI-ABRAHAM für die Ebenbildlichkeit Gottes. (Das griech. ANTI bedeutet neben “entgegen” auch “anstelle von”)

Abram bekämpft den König Sodoms nicht

Vielleicht könnte man in Verbindung zu diesem Text auch darüber nachdenken, dass die geläufige Übersetzung von CHOMER Lehm ist und Lehm ein siliziumhaltiges Material ist, das als Baustoff dient. Silizium ist ein äußerst wichtiger Halbleiterwerkstoff in der Elektronik, neben Kupfer, welches im Hebräischen direkt mit dem Wort NACHASCH (Schlange) zusammenhängt (NACHOSCHETH ist Kupfer). Im Port. findet sich diese Verbindung auch: Cobra ist Schlange und Cobre ist Kupfer. Kupfer ist rot, hebr. EDOM. Der weltweit wichtigste Ort der Computerindustrie ist das Silicon Valley, das „Silizium-Tal“ in Kalifornien – alles Zufall? Sicher nicht. Es geht auch nicht darum, die Welt und ihre Erfindungen zu verdammen, schließlich schreibe ich diesen Text unter Zuhilfenahme unzähliger Halbleiterwerkstoffe an einem Computer, der aus dem Silicon Valley stammt. Ich erwähne das, weil wir in einer Welt leben, die nach einer bestimmten Struktur aufgebaut ist, und wir entscheiden mit, wovon wir uns erhöhen und erniedrigen lassen.
Wer das oben mehrfach zitierte Kapitel 14 im 1. Buch Mose nochmals mit dem Fokus auf den Namen des Königs von Sodom liest, wird feststellen, dass dieser nur ein einziges Mal namentlich (BE’RA = im Bösen) erwähnt wird. Später wird er nur noch in seiner Funktion MELECH S’DOM (König Sodoms) genannt und als solcher fragt er nach der Seele. Dieser König gehört zu den 5, die gerettet wurden! Abram tötet ihn nicht, schlägt ihn noch nicht einmal; er entmachtet ihn, indem er ihm aufzeigt, wie die Dinge liegen und wer das Sagen hat. Er weist ihn zurück. Auch im NT wird der Hinderer nicht getötet, sondern weggeschickt (Matth. 4:10). Das Böse will nicht, dass du etwas selbst erlebst und deshalb zum Zeuge wirst. Nehmen, essen, schlucken sollst du wie am Baum der Erkenntnis, aber hinterfragen ist nicht erwünscht. Aber, wem ist das Himmelreich? Es gehört den Kindern, die Fragen stellen und dabei nicht müde werden, weil sie im Leben immer wieder mit neuen Ereignissen konfrontiert werden, die sie einordnen wollen; so entwickelt sich ganz beiläufig auch eine Reife, eine Stabilität. Wer aber die Quelle hinter der Quelle leugnet, verschließt sich selbst den Zugang zu dem, was besser schmeckt als Milch. Der fällt nicht auf leeres Gerede von Leuten herein, die denken, dass sie Macht über andere ausüben könnten, die glauben, mit den Quellen des CHOMER eine Welt zu bauen, in welcher sie so tun können, als ob sie die Herren der Welt wären. Der IVRI bekämpft diese Realität nicht, aber er weist sie zurück: „Auf dass du nicht sagest: Ich habe Abram reich gemacht!“ (Gen. 14:23)