In der Tierwelt wirbt meist das Männchen mit seinen schönen Farben oder mit seinem Gesang um die Gunst eines Weibchens. Beim Menschen ist es genau umgekehrt. In früheren Zeiten war der Mann äußerlich eher schlicht und es waren andere Qualitäten, die ihn ausmachten. Die Frau dagegen achtete mehr auf ihr Äußeres und das war es auch, was man an ihr besonders schätzte. So ist es in der Schöpfung vorgegeben und zum Teil ist es auch heute noch so.
Man erkennt daran, dass in der Tierwelt das Männchen nicht den inneren bescheidenen Kern repräsentiert, sondern den äußeren Kreis, den es zu verstärken sucht. Der Kern des Tieres ist das Körperliche, was durch die weiblichen Tiere ausgedrückt wird.
Das ist auch der Grund dafür, dass man in der gesamten Bibel kein einziges Tier mit einem Namen findet, denn Namen stehen immer für ein Individuum mit Ewigkeitsbezug und haben mit dessen einmaliger Bestimmung für ihren irdischen Weg zu tun. Tiere werden nur nach Arten und Gruppen benannt, weil sie nie für eine Einheit, sondern für Vielheit stehen.
Wenn Menschen die Prinzipien der Schöpfung verwerfen, werden sie sich automatisch an den Tieren orientieren und deren Verhalten übernehmen. Die Männer achten dann immer mehr auf ihr Äußeres und dringen damit in das Gebiet der Frauen ein, die dieses Verhalten eigentlich befremdlich finden, denn unbewusst suchen sie nach Erfüllung durch jemand, der das Innere repräsentiert. In einer solchen Zeit kommt es auch zur Verwirrung zwischen den Geschlechtern, weil die von innen heraus motivierte Suche nach Erfüllung keinen „Gegenpart“ mehr findet.
Auf einen einzelnen Menschen bezogen werden die irdischen und körperlichen Bedürfnisse so wichtig, dass man auch bereit ist, sich selbst zu verraten, nur um körperlich abgesichert zu sein. So wichtig auch ein funktionierender Körper ist, bildet er jedoch nur die Hülle für das, worum es geht: um die Seele. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass wenn der Körper den Zustand der Sorgenfreiheit erreicht hat, man Zeit und Muße finden wird, sich endlich um die Seele zu kümmern. Der Körper hat immer die Neigung, sich auf den Thron zu setzen und diesen zu verteidigen. Ein solcher Mensch wird nie zur Ruhe kommen. Erst wenn der Körper dient und die Seele regiert, beruhigt sich das Reich und Friede kehrt ein. Die Seele wird immer im Einklang mit Gott agieren, denn sie vergisst nicht, woher sie stammt.