Mit der Schechinah, 300+20+50+5, drückt sich Gottes Wohnen in der Welt aus. Schochen, 300+20+50, wovon schechinah abgeleitet ist, ist das Wohnen, das Verweilen und das Sich-Niederlassen. Man kommt hinab, begibt sich auf Augenhöhe mit denen, die „unten“ sind. Gottes Gegenwart ist dadurch charakterisiert, dass er nicht „von oben herab“ zum Menschen spricht, sondern eher „von unten nach oben“, er stellt sich sogar unter den Menschen. Vom Menschen im Bild und Gleichnis Gottes wird dasselbe erwartet. Dem Nächsten in Bescheidenheit begegnen ist ein Grundprinzip der Anerkennung, dass in diesem ebenso Gott wohnt.
Im NT heißt es:
nicht (handelnd) aus Streitsucht [gr. ἐριθεία (eritheia): Eigennutz] oder eitlem Ruhm [gr. κενοδοξος kenó-doxos: eine hohe Meinung von sich selbst habend], sondern in der Demut [gr. ταπεινοφροσύνη (tapeinophrosyne): Bescheidenheit] einer den anderen höher achtend als sich selbst;
Phil. 2:3
Dieses Herabkommen um zu helfen ist die Voraussetzung zur Erlösung. Es ist ein Verzichten auf die wirkliche Größe und Höhe, ein Sich-Hineinbegeben in eine Form, worin man nur noch anhand der Stimme und der Stimmung erkannt werden kann. Um dem Menschen etwas klar und begreifbar zu machen, muss Gott eine Sprache wählen, die der Mensch verstehen kann, Bilder wählen, die der Mensch kennt. So lesen wir in der Bibel von Kamelen, Ochsen, Vögeln und von anderen Tieren, weil der Mensch damit etwas anfangen kann, wenngleich er mit diesen Bildern nicht zum Wesentlichen gelangen kann. Das Wort ist das Bindeglied zwischen dem Äußeren und dem Inneren, zwischen dem Kamel hier und dem Kamel dort. Zunächst einmal erkennen wir beim Lesen jedoch nur die uns vertraute äußere Entsprechung.
Der Mensch erkennt oft nicht, dass all dies ein Abstieg Gottes von einer nach unseren Begriffen erhabenen und reinen Welt in etwas vergleichsweise sehr Flaches und Abscheuliches ist. Und so nimmt der Mensch die Dinge an, wie sie hier sind, als ob sie jetzt das Absolute wären. Er erkennt nicht das Geschenk Gottes in seiner Niederkunft, dass Gott zu den Menschen kommt und zu ihnen spricht. Und sie machen die Dinge, wie wir sie hier haben, zum Wesentlichen und wollen die Dinge aus höheren Welten mit den Maßen messen, die sie in dieser Welt anwenden.
Das ist genau das, was dem Menschen zunächst gesagt wird: Mache dir keine Bilder, stelle sie nicht in den Mittelpunkt, mache sie nicht zu deinem Gott, denn alles was eine Form hat, kann unmöglich Gott ausdrücken. Die äußeren Bilder unterliegen den Bedingungen der äußeren Welt und führen niemals zum Inneren, aber sie sind geeignet uns vom Wesentlichen wegzuführen, uns zu verführen, das Bild zum Zentrum zu erheben.
Etwas, das hier „Kamel“ heißt, also gomol, 3+40+30, ist in einer anderen Welt auch gomol, doch hat es dort gar nicht die Form und das Aussehen eines Kamels.
Genauso könnte man sagen, dass Wasser immer Wasser ist, egal ob gefroren bei -10 Grad oder als Dampf bei 150 Grad Celsius. Schon beim Wasser sehen wir, dass es ganz unterschiedliche Formen bzw. Zustände annimmt, je nachdem welcher Temperatur es ausgesetzt ist. Dampf hat ganz andere Eigenschaften als Eis und im flüssigen Zustand hat Wasser wieder andere Eigenschaften, und doch handelt es sich immer um das, was man in der Chemie H2O nennt. Das ist nur ein schwaches Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Bedeutungen der in der Bibel verwendeten Wörter sind, wenn man sich deren Aussagen in den verschiedenen Welten nähern will. Trotzdem bleibt ein gomol (Kamel) im Wort ein gomol, egal, in welcher Sphäre es vorkommt. In einer höheren Welt wird aus einem Kamel deshalb kein Geist oder Engel, die Verwandtschaft zu dem, was hier erscheint, ist und bleibt jedoch sehr eng. Dasselbe gilt auch für noch niedere Strukturen von Pflanzen und Mineralien. Wenn man also das Bild, die Erscheinung als Ausgangspunkt nimmt, macht man den gleichen Fehler wie im obigen Beispiel, dass man Eis mit Stein oder mit Zink vergleichen will, denn alle drei sind hart und Wasserdampf ist ja ein unsichtbares Ding, hat also für das Auge nichts mit dem Eis zu tun, dabei handelt es sich um denselben Stoff allerdings in unterschiedlichen Aggregatzuständen.
Awodah sarah, der sogenannte Götzendienst, ist dem Worte nach „der Dienst am äußeren Kreis“ (Kreis und Kranz lauten im lat. „Corona“), man behauptet dann, dass das äußerlich Messbare „die Wahrheit“ sei, indem man das Bild zum alleinigen Ausgangspunkt nimmt und darauf den Rest der gesamten Weltanschauung aufbaut. Das ist awodah sarah; es hat nichts damit zu tun, wie man es oft in einer Art von Überheblichkeit darstellt, dass früher scheinbar primitive und abergläubische Menschen vor irgendwelchen Bildern und Skulpturen niedergekniet sind. Wer so etwas sucht, wird es auch heute noch finden, aber das Wort bedeutet doch etwas, das in allen Bevölkerungsschichten zu allen Zeiten anwesend war und ist.
Das Wort spiegelt tatsächlich das Wesen einer Sache wider. Und deshalb sollte man sich davor hüten, aus den Worten der Bibel gleich ein Bild zu machen. Es wird schon schwierig, wenn man z.B. anfängt, sich die Erzväter in seinem Kopf vorzustellen, denn das ist bereits der Beginn des Götzendienstes. Auf diese Weise verliert man das wahre Gefühl für die Bibel; sie wird dann zu einem historischen, etwas seltsamen Buch. Einen Schritt weiter werden die Erzväter oder andere biblische Figuren bereits gezeichnet, gemalt oder in Filmen dargestellt und noch einen weiteren Schritt weiter sind sie nur noch primitive Figuren, die vor einigen tausend Jahren in Zelten lebten, Nomaden waren usw. und das war es dann. Einen wirklichen Bezug kann man nicht mehr herstellen.
Der Mensch neigt dazu, hohl zu sein. Je mehr er sich nach außen hin entwickelt, desto hohler wird er. Der Volksmund macht nicht ohne Grund aus dem Hohlen das Dumme, weil die Menschen intuitiv wissen, dass etwas ohne Inhalt keine Substanz hat; in keiner Hinsicht. Aufgeblasene Verpackungen und leeres Geschwätz mögen beeindruckend oder unterhaltsam sein, nähren wird es nicht. Das Hohle ist im Hebräischen identisch mit dem Weiblichen, dem Weiblichen bei jedem Menschen, gemeint ist wiederum das Äußere, das einen Sinn erhalten möchte, das nach Erfüllung sucht.
Im Veräußern des Wortes entkernt man es quasi, verweigert das Wesentliche, das Sinngebende und wird zum Hinderer des Zugangs nach innen. Wer diesen Weg geht, wird in Folge dessen auch in seinem Alltag und in allen Geschehnissen nicht mehr den Kern erkennen können. Das ganze Leben ist dann veräußert, verkauft und verraten, gleich dem Zustand in Sodom, wo Gäste, die eine Erfüllung hätten bringen können, als Angreifer und Störer des (toten) Friedens gebrandmarkt und bekämpft wurden. In dieser Gesinnung liest man dann die Bibel als Geschichtsbuch, entkernt sie, nimmt ihr das Ewige und macht ein Buch daraus, das man seziert wie eine Leiche, deren Seele längst entflohen ist. Mit dem Kern des Ewigen ist Gottes Wort eine Offenbarung für jeden Moment des Lebens, immerwährend und immer gültig. Die Veräußerung des Wortes zeigt sich auch durch die Behauptung, dass Gott im Alten Testament eben noch etwas unentwickelt und unbeholfen gewesen sei, dann sich aber im Neuen Testament zu einem gnädigen Gott gewandelt habe. Mit solchen Aussagen setzt man sich auf eine Art Thron der Blasphemie, weil man das eigene hohle Denken in das biblische Wort hineinlegt, um es anschließend als „Weisheit“ wieder herauszulesen. Es ist hiermit ein Beweis erbracht, dass man Gott der Zeit unterwirft und zu einem Gedankenkonstrukt macht, wodurch man den eigenen ewigen Ursprung leugnet und die eigene Ewigkeit verwirft. Diesem Ansatz nach hat sich der Schöpfer von einem blutrünstigen und rachelüsternen Gott hin zu einem Gott der Liebe entwickelt, als ob Gott einer Entwicklung unterworfen wäre. Und um diesem ganzen Wahn noch eine Krone aufzusetzen, macht man sich selbst zum Richter, der Gott auf die Anklagebank verweist. Und Gott hält das aus, leidet, hofft, dass der Mensch doch nach ihm suche, dass er sich frage, was das Wort enthält, was das Wort hält, von innen her hält, nach innen befestigt, ihm einen Sinn gibt, die Hülle erfüllt.
Ereignisse, die einen Kern haben, finden immer statt. In der Zeit wiederholt sich, was im Ewigen einmalig ist. Die Einheit dort drückt sich hier im Zeitlichen in zahlreichen Wiederholungen aus. Dort drehen sich keine Räder, dort gibt es keinen Weg, alles ist vollendet eins. Aus dieser Eins schöpft Gott jeden Tag neu, schöpft aus dem Brunnen, wie es sich schon im Wort zeigt: schöpfen ist bará, 2+200+1, und der Brunnen ist be’er, 2+1+200. Zwei Wörter, die mit den gleichen Zeichen geschrieben werden. Dort, wo es eine konstante Quelle gibt, gibt es auch ein ständiges Wiederkommen der Dinge. Schöpfen bedeutet das in den Fluss Bringen dessen, was in der Quelle da ist. Im Fließen kann die konstante Anwesenheit des Ursprungs erkannt werden.
Das sich Vorstellen eines Abraham bspw. als Wüstenbewohner entkernt schon die ganze Mitteilung, macht sie hohl und nimmt ihr das Leben. Wenn man es dagegen unterlässt, sich Abraham vorzustellen, und nur einen allgemeinen Gefühlseindruck bestehen lässt, jeder auf seine Weise und jeder in dem Wissen, dass er ein ehrwürdiger göttlicher Mann war, dann reicht das aus, wie auch immer man sich das Ganze im Geist vorstellt. Wir müssen erkennen, dass der Gast, genau das, was man die eingefangenen Funken nennt, die Hauptsache ist, dass sich in ihm eigentlich das Göttliche aus der Schöpfung widerspiegelt, und dass deshalb die Dinge, gemessen an unserer Zeit, ewig sind. Und das Wort, so wie Gott zu den Menschen gesprochen hat, ist tatsächlich das, was der gemeinsame Nenner aller Welten ist. Dieses Wort ist im Himmel dasselbe wie auf der Erde, es ist in allen Welten dasselbe, wie auch immer das Ding in den verschiedenen Welten aussehen mag, wie auch immer es im Vergleich zu demselben Ding auf dieser Erde ganz anders aussehen mag.
Und wenn man die Tragweite des Wortes erkennt, bedeutet das, dass man den Gast auch in allem anderen anerkennt und nicht wie z.B. die Leute von Sodom den Gast aus dem Inneren, aus dem Haus ziehen will, um ihn, wie diese Leute von Sodom sagten, „kennenzulernen“ (1. Mose 19:5). Die Leute von Sodom haben erst etwas verstanden, wenn sie es draußen gesehen haben. Dass etwas im Inneren sein könnte, war für sie lächerlich, war eine Unmöglichkeit.
Wenn wir also diese inneren Werte des Wortes erkennen, werden wir auch keine Sprachen lernen, wie sie derzeit auf das Äußerliche begrenzt unterrichtet werden. Man kann nur dann mit einer Sprache umgehen, wenn man begonnen hat, das Wesen eines Volkes, das diese Sprache spricht, zu kennen, in gewisser Weise zu schätzen und zu lieben. Und nur dann kann man sich einer Sprache nähern. Es ist gerade bezeichnend für diese moderne Welt, dass sie Sprachen nur um der Nützlichkeit willen lernt und Methoden erfunden hat, um diese Sprachen so schnell wie möglich zu erlernen. Dabei wird vieles über Bord geworfen, weil die Entstehungsgeschichte einer solchen Sprache eher als Ballast empfunden wird und nicht als Bereicherung. Es ist typisch, dass moderne Menschen Sprachen schnell lernen, weil die Verbindung nach innen weder bei sich selbst noch in den Sprachen gesucht wird. Alles bleibt an der Oberfläche. Gesucht wird der schnelle Erfolg auf Kosten des inneren Erlebens. Einmal diesen Kurs eingeschlagen, geht es immer steiler bergab und es gibt kein Halten mehr.
Aus diesem Grund gibt es auch kein Verständnis mehr für die Bedeutung des göttlichen Wortes und für die Sprache, in der Gott zu den Menschen gesprochen hat. Die Menschen folgern einfach aus den Übersetzungen, weil das Wort für sie nur eine äußere Bedeutung hat und diese äußere Bedeutung natürlich in alle Sprachen übertragbar ist. Der Kern eines Wortes kann nicht übersetzt werden und ein Kern im tiefsten Sinne hat nur das göttliche Wort in der originalen Sprache. Alle anderen Sprachen haben einen von ihr abgeleiteten Kern und genau deshalb ist es unmöglich, das göttliche Wort zu übersetzen.
Natürlich kann man Übersetzungen verwenden, um die Geschichte zu vermitteln, und ganz sicher haben diese Übersetzungen auch noch etwas Heiliges, etwas Besonderes, aber trotzdem ist das alles bereits auf einer ganz anderen Ebene als das göttliche Wort in seiner ursprünglichen Form. Das ist so, als würde man mit jemandem, dessen Augen zugeklebt sind, über Farben sprechen und ihm alle möglichen Beispiele nennen. Derjenige, dessen Augen geschlossen sind, wird dann eine ungefähre Vorstellung von diesen Dingen haben, er wird zum Beispiel verstehen können, dass Schwarz etwas Trauriges ist, dass Weiß etwas Helles ist usw., aber er wird die Dinge trotzdem nicht richtig verstehen, bis er die Augen öffnet und die Farben sehen kann.
Mittels Übersetzungen kann man zwar eine vage Vorstellung entwickeln, man kann etwas von der wirklichen Bedeutung der Dinge erahnen, aber doch nur so an der Oberfläche, dass es im Grunde gar nicht möglich ist, darüber zu sprechen. Und doch haben die Menschen alles Mögliche auf der Grundlage von Übersetzungen von Gottes Mitteilungen konstruiert, als ginge es um die äußeren Ereignisse und nicht um das Wesen, wie Gott selbst es der Welt mitgeteilt hat und wie er selbst auch gesagt hat, dass das Wort eine besondere, wichtige und heilige Sache ist.
Wenn man also das Wesen der Dinge erkennen will, muss man damit beginnen, die Gäste (um das Bild von Sodom zu verwenden) in Lot’s Haus zu lassen und nicht zu versuchen, sie herauszuholen. Vielmehr muss man es auf sich nehmen, selbst den Weg in das Haus zu suchen und zu gehen. Der Mehrheit ist das zu kompliziert und zu zeitintensiv, wobei eher zutreffen würde, dass sie kein wirkliches Interesse haben, denn dieselben Leute verbringen mitunter unzählige Stunden mit Hobbys, Reisen und dergleichen und das alles ist ihnen sehr wichtig. Für das eigene Vergnügen werden oft weder Kosten noch Mühen gescheut.
Wirkliches Erkennen hat tatsächlich mit Opfern zu tun. Ohne Opfer kommt niemand ins Innere des Hauses Gottes. Vom Menschen wird erwartet, dass er seiner Sehnsucht folgt, dem Wesen der Dinge begegnen zu wollen. Wir sprechen hier nicht von Dingen, die man sich mal schnell nebenbei aneignen kann. Wer wirklich durchdringen will, muss eine starke Intension an den Tag legen. Aber nicht eine Intension im Außen, sondern nach innen, und das trägt jeder Mensch immer bei sich. Wer will, kann sofort anfangen zu lernen und zu verstehen. Wer nicht will, muss sich damit abfinden und zufriedengeben, was andere lehren, die es wissen. Doch wer selbst nicht durchgedrungen ist, sollte sich hüten, Diskussionen darüber zu eröffnen, wie es wer sieht. „Ich sehe es aber so!“, ja du kannst es sehen, wie du willst. Solange du nicht selbst in das Haus hineingegangen bist, sondern versuchst die, die innen sind herauszuzerren, indem du dich auf Übersetzungen berufst, hat es sich noch nicht in dein Leben übersetzt. Dann hat man die Seuche der ungelösten Fragen und der endlosen Streitereien, wie es denn gemeint sein könnte.
In Sodom wurden die Außenstehenden mit Blindheit geschlagen, so dass sie noch nicht einmal mehr die Tür fanden. D.h., dass sie nicht imstande waren, das Offensichtlichste am Haus zu finden. Ebenso ergeht es den Menschen, die am Buchstaben hängen, dem Bild dienen und in Wirklichkeit das Heilige hassen: Sie verstehen noch nicht einmal die einfachsten Zusammenhänge, bilden sich aber ein, Inhaber des Göttlichen zu sein. Deshalb brauchen wir auch nicht befürchten, dass die Welt den Zugang in das Innere des Wortes finden wird, denn die Bibel sagt uns schon, dass sie den Eingang nicht gefunden hat und auch nicht finden wird. Da können wir ganz beruhigt sein. Die diesseitig Gelehrten ahnen noch nicht einmal, worum es im Wesentlichen geht.
Wenn Sodom auf seinem Höhepunkt steht, ist es besonders selbstbewusst, weil es glaubt, dass nun mit Anbruch des Morgens und dem Aufgehen der Sonne seine Zeit gekommen ist. Schließlich war die Sonne einer der Hauptgötter Sodoms. Der moderne Mensch lächelt darüber und sagt: „Wir sind nicht so dumm, die Sonne als Gott zu betrachten“ und vergisst dabei, dass sie es einst war und seit 400 Jahren wieder zu einem Gott dieser Menschheit geworden ist. Auf einmal gelang der Durchbruch derer, die vom Äußeren her beweisen, dass die Sonne im Zentrum dessen steht, was wir Sonnensystem nennen, dass die Umlaufbahn der Erde als Planet von der Sonne bestimmt wird, und diese Platzierung der Sonne im Zentrum, die übrigens, wie man zugibt, unser ganzes Denken und Handeln verändert hat, ist eine Rückversetzung der Sonne auf den Thron. Der Mensch sagte zuvor: „Nicht die Sonne, sondern diese Welt, dieser Mensch ist das Zentrum“, und er hütete sich, davon ein Bild zu machen, weil gerade solche Dinge absolut sind und weil das Bild oft etwas ganz anderes aussagt als das Absolute. Man denke nur an die äußere Verwandtschaft zwischen Eis und Stein und an den äußeren Widerspruch zwischen Wasserdampf und Eis.
Seit diesen Hunderten von Jahren gibt es also das, was man den kopernikanischen Menschen nennt, der ganz anders denkt und nicht erkennt, dass mit der Relativierung der Erde, mit der Degradierung der Erde, ein schrecklicher Durchbruch stattgefunden hat. Denn auch die Menschen aus Sodom setzten die Sonne als Gott ein, und deshalb wurden sie am Ende der Nacht so übermütig, denn sie hatten damit gerechnet und sahen schon im Äußeren, dass die Sonne sichtbar werden würde; ihr Gott war nicht mehr eine philosophisch begründete Sache, sondern ihr Gott wurde sichtbar! Das ist auch der Grund, warum Lot Sodom nicht verlassen wollte; deshalb wollte seine Familie nicht mit ihm gehen. Die Leute haben gezögert, weil eigentlich jeder mit einem Sieg von Sodom gerechnet hat. Der Kern, das, was Sodom als Gott verehrt hatte, wurde sichtbar und nun konnte doch nichts mehr passieren …
Aber genau dort, wo Sodom sich am mächtigsten fühlte, kam sein Untergang, und da dies alles schon in der Bibel erzählt wurde, gilt es für alle Zeiten. Immer wieder, in allen Variationen, wird Sodom versuchen, den Kern, den Gast, zum Übersetzen herauszuholen. Immer wieder wird er denken, dass er gewinnen wird, und immer wieder wird er auf diesen Höhepunkten eine Niederlage erleiden. So stieg Haman auf und dachte, er hätte alles in der Hand, als er bereits zum Tode verurteilt war. So war es auch bei Pharao usw. Ja, auch eine bereits getötete Schlange kann noch beißen.
Und deshalb kann jemand, der die Bibel wirklich als Erzählung aus dem Heiligen kennt, beruhigt sein, was den Verlauf der Dinge angeht. Er wird sich keine Gedanken darüber machen, ob es eine Erlösung geben wird oder nicht, denn er weiß, dass die Erlösung bereits im Kern stattgefunden hat und sich deshalb in jeder Welt immer wiederholen wird. Er weiß, dass Mizrajim, Amalek, Sodom, sowieso nicht gewinnen werden, und macht sich keine Sorgen, wenn der Schein das Gegenteil vermuten lässt. Bei all dem geht es nur darum, den Kern zu kennen und zu hüten, vor allem auch im Wort, das das verbindende Glied ist, das alleine in allen Welten gleich ist. So jemand ein Wort spricht, so tönt es durch alle Welten auf die Art und Weise, wie es jeweils verbunden ist.
Basierend auf verschiedenen Artikeln F. Weinrebs in Niederländisch