Eine Wahl zu haben heißt ganz zu sein

Nimmt man aus dem Namen Jakobs (יעקב) die AJIN heraus, könnte man ihn immer noch Jakob aussprechen. Schriftlich aber würde JEKEV (יקב) stehen und das ist eine Weinkelter. Die AJIN hat den Zahlenwert 70, genau wie das Wort „Wein“, JAJIN, 10+10+50 (יין), wenn man dessen drei Zeichen summiert.
Der Wein steht für die Alternative zwischen Genuss und Rausch; es ist das berühmte Maß, das den Unterschied macht. Jakob ist nur mit der 70 vollständig. Der volle Name zählt dann 7 x 26 (182), ohne die 70 zählt er die 7 x 16 (112).
Die 16 spielt bei der Schaffung der Tiere eine Rolle und die 26 bei der Schaffung des Menschen, weil der Mensch stets eine Alternative haben soll. Ein Tier hat keine Wahl, es wird vom Instinkt geleitet, auch wenn es manchmal anders aussieht.

Ohne die 70 zu sein bedeutet keine Wahl zu haben und unter Zwang zu kommen, so wie die Trauben in der Presse (Kelter) unter Zwang kommen. Wenn wir denken, wir hätten keine Wahl, neigen wir auch dazu, anderen die Wahl zu nehmen und sie unter Druck zu setzen.
Nur mit der 70 wird Jakob als „ganze Seele“ bezeichnet (Ex. 1:5), und diese 70 umfassen alle, die aus ihm hervorgekommen sind (ebd.):

Und alle Seelen, die aus den Lenden Jakobs hervorgegangen waren, waren 70 Seelen.

Wörtlich steht hier: Und es ist ganze Seele (kol nephesch), die aus Jakob hervorgekommen ist, 70 Seele (schivim nephesch – Einzahl!).

Die Kommentare benachdrucken die Einheit des gesamten Hauses Jakobs, die hier im Original betont wird. Bei seinem Zwillingsbruder Esau wird im Kontrast dazu stets die Mehrzahl “Seelen” (naphschoth) genannt, wenn von dessen Haus die Rede ist.

Im Verachten des Ewigen, wie Esau es tat, und durch das konzentrierte Nachjagen vergänglicher Ziele zersplittert die Seele und es kommen keine inneren Verbindungen mehr zustande. Wenn sich aber ein Mensch zum Ewigen ausrichtet, bindet er alle Seelen zu einer einzigen zusammen, sodass sich trotz aller Unterschiede, wie es bei den Söhnen Jakobs bspw. der Fall war, keiner außenstehend fühlen muss.
Auf einen einzelnen Menschen bezogen bedeutet das, dass wir auch die Bereiche als zu uns gehörend erkennen, die nicht unbedingt zu unseren Stärken gehören. Alles zusammengenommen ist erst die ganze Seele.