Gegenwart

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lautet hebräisch howeh, 5-6-5. Der Name Gottes, der nicht aussprechbar ist (JHWH), wird mit diesen Zeichen, angeführt von einer Jod, gebildet: 10-5-6-5. Die Jod am Anfang steht auch für die 3. Person singular, also Er. Das Tetragramm kann somit auch »Er ist das Sein, die Gegenwart, das Jetzt« übersetzt werden. Auch das »Je« von Jesus, der auf Hebräisch Jehoschua heißt, weist auf die Begegnung in der Gegenwart hin.

Edom, der Römer, wird als Vergangenheit, Japhet als Gegenwart und der Jude/Hebräer als Zukunft gesehen. Nur in der Gegenwart erleben wir das Schöne (japhe = schön). Nur die Gegenwart wirkt direkt auf uns, weshalb wir sie Wirklichkeit nennen. Erinnerungen sind gespeicherte Erlebnisse, die ich durch den Akt des Erinnerns in die Gegenwart transportiere, wo sie auch wieder wirken können, während jedoch das tatsächliche Gegenwärtige ausgeblendet wird. Unsere Erlebnisse haben uns zu dem gemacht, was wir jetzt sind. Unser Umfeld, ja sogar unsere gesundheitliche Konstitution, haben maßgeblich mit unseren Erlebnissen und unserer individuellen Reaktion darauf zu tun. Zu sagen: »Ach, wir leben doch nur im Jetzt!«, stimmt nur insoweit, wie wir berücksichtigen, dass wir auch »Altlasten« mit uns tragen, die ge- oder erlöst werden wollen. Und das kann nur hier und jetzt geschehen, denn ein anderes Zeiterleben gibt es nicht. Wenn ich diesen Zeitpunkt, griechisch kairos, nicht nutze, kommt es zu einer Verhärtung bzw. Verstockung, wie es an mehreren Stellen in der Bibel heißt. Verstocken, wie es in Psalm 95,8 verwendet wird, lautet hebräisch kaschah, 100-300-5. Keschev, 100-300-2, ist das Zuhören und die Aufmerksamkeit. Interessant ist der Zusammenhang zwischen zuhören und verhärten bzw. verstocken, wie er auch in Hebr. 3,15 ausgedrückt wird: »Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht (…)«. Die Antwort findet sich im Stamm beider Worte: kasch, 100-300, das Stroh. Dieses müssen die Hebräer in der Gefangenschaft Ägyptens sammeln und zusammen mit Lehm zu Ziegeln verarbeiten. Diese Arbeit wird als hart bezeichnet. Hart ist das gleiche Wort wie verhärten / verstocken, kaschah. Die Summe beider Buchstaben aus denen das Wort kasch (Stroh) besteht, ergibt 400 (100 + 300), wodurch ebenfalls die Verbindung zur Gefangenschaft in Ägypten, also unserem Sein in der Form (dem Körper) und dem daraus resultierendem Leben hier in dieser Welt, ausgedrückt wird. Wenn du deine Aufmerksamkeit nur auf das Diesseitige, von deiner Wahrnehmung her, richtest, geschieht diese Verhärtung, die dein Leben trotz eventuellem Erfolg sinnlos und wertlos macht.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Menschen, die HIER sehr erfolgreich sind, oft mit Alkohol, Drogen oder massiver Ablenkung ihre innere Stimme zum Schweigen bringen möchten. Das betrifft nicht nur die sogenannten Stars aller Couleur, sondern auch Gelehrte. Es ist das Blut Abels, das fortwährend in ihnen schreit. Niemand kann sagen: »Das geht mich nichts an. Es ist mir egal.« Spätestens die Konfrontation mit dem Tod lässt alle Maskeraden fallen und den größten Spötter verstummen. Die Gegenwart ist Japhet, sie steht für den Griechen, der beide Seiten bei sich hat: das Gehen und das Kommen, so wie es die Taube, die Jonah (Jonah ist weiblich), in ihrem Verhalten zeigt. Und es wird kein anderes Zeichen gegeben als das Zeichen des Jonah (siehe Luk. 11,29).
Einen weiteren Bezug zur Gegenwart zeigt die Zahl Sieben.

Ferner werden die hebr. Zeichen des Alphabets aufgeteilt in die Einer (1-9) für die Vergangenheit, die Zehner (10, 20, 30, …) für die Gegenwart und die Hunderter (100 – 400) für die Zukunft. Das Zeichen Jod ist das kleinste Zeichen und steht für den Eintritt in die Gegenwart.

Genauso wenig wie der Name Gottes aussprechbar ist, ist die Gegenwart greifbar. Zwar spricht man in der Biologie davon, dass wir ca. eine Sekunde bewusst als Gegenwart erleben, faktisch ist das aber falsch. In der Gegenwart fallen Vergangenheit und Zukunft nicht messbar zusammen. Alles ist im Fluss. Mathematisch ausgedrückt bedeutet die Gegenwart »0«. Die positiven Zahlen sind die bekannte Vergangenheit; die negativen die unbekannte Zukunft. Aus der Sicht des Seins ist alles immer da. Von dort gesehen gibt es keine Vergangenheit und Zukunft wie wir sie kennen. Alles ist immer JETZT. Die Nulldimensionalitiät hat keine Ausdehnung, erscheint nicht in Raum und Zeit. Doch von dort geht alles aus.