Der Fisch im Buch Jonah ist die Rettung, die am 7. Tag kommt und den Menschen in der Welt vom Untergang und einer noch größeren Zerstreuung in Sinnlosigkeit befreit. Das ist der Weg, den jeder Mensch in seinem Leben geht. Bei der Geburt wird er in die Zeit geworfen aber sofort durch den dag, 4+3, den Fisch geschluckt. Beim Tod droht er wieder unterzugehen, doch schon ist wieder der „dag“ zur Stelle, welcher dann Leviathan genannt wird, und rettet ihn.
So ist die ganze Materie gefangen im Fisch, wodurch sichergestellt wird, dass sie nicht in Endlosigkeit verlorengehen kann. Deshalb kam das Zeitalter der Fische genau in jener Situation, als die Welt drohte vom Geist Edoms vollständig eingenommen zu werden, was das Ende der Schöpfung bedeutet hätte. Im Moment, wenn alles verlorenzugehen scheint, sendet Gott einen Fisch, der bereitsteht und eigens für diese Aufgabe geschaffen wurde. Der Fisch bringt den Menschen sicher zurück an Land, wenngleich es in ihm dunkel ist, der Mensch dort seine Orientierung verliert, er sich bedrängt fühlt und er mit schweren Fragen konfrontiert ist, deren Antworten er nicht kennt.
Es kommt der Augenblick, dass der Mensch sich wieder erinnert wozu er eigentlich in die Welt kam (Jon. 2:8), woraufhin er aus dem Fisch (wörtlich) „evakuiert“ wird (ko, 100+6+1, sonst „spucken“ oder „erbrechen“ übersetzt). Der Mensch kann vom Fisch nicht verdaut werden, das heißt, dass das Leben in der Zeit den Menschen in seinem Wesen nicht verändern kann. Zwar lebt er „drei Tage“ in der Verborgenheit der Zeit, in der Finsternis, in der Bedrängnis, aber die Zeit kann ihn nicht festhalten, sie spuckt ihn auf Gottes Geheiß wieder aus (Jon. 2:11). Er verlässt den Fisch auf demselben Weg, durch welchen er hineingekommen ist. Das ist das Ende des Fischezeitalters, das mit dem Ende des 7. Tages zusammenfällt.
Dieses Zeitalter ist geprägt von Widerspruch wie wir es auch bei der Darstellung der beiden entgegengesetzten Fische im Bild der maseloth (Tierkreiszeichen) sehen, denn in keinem anderen Zeichen wird eine Doppelheit in dem Sinne eines Gegeneinanders ausgedrückt. Nach biblischen Jahreszahlen entsteht die Welt im Zeichen Stier, wenn dieser schon zu zwei Dritteln aus dem Wasser herausgestiegen ist, ein Drittel also noch verborgen ist, das schon „vorher“ da war. Danach kommt das Zeichen des Lammes (Widder), das ungefähr mit der Zerstörung des 2. Tempels endet. Das Neue Testament beginnt dann mit dem Zeitalter der Fische, was sich im NT auch thematisch deutlich hervorhebt. Schon Jesu Aussage „Ich bringe das Schwert“ (Matth. 10:34) korrespondiert mit dem 7. hebr. Buchstaben, der sajin, die auch „Schwert“ bedeutet. Die Völker wandern und stehen gegeneinander auf, bekriegen sich, so wie auch die Kriege im Menschen immer weiter zunehmen. Auseinandersetzung an allen Orten. Diesen Ort nennt Jonah betén sche’ol (Jon. 2:3), den „Bauch (der) Hölle“, es ist eine offene Konfrontation mit dem, was man Satan nennt, wie es sich in dem Wort betén in den Zahlen ausdrückt (2+9+50 = 61, wie das „Ich“ [aní, 1+50+10], und dessen Athbasch 300+50+9 = 359, die Zahl für Satan). Dieses Aufgenommen-Sein in der 7 des Fisches („Fisch“, dag, 4+3, hat im Hebräischen den Zahlenwert 7) wird auch galuth (Exil) genannt.
Dieses Exil ist nicht ewig im Sinne einer unbegrenzten Zeit, sondern im Sinne eines „kein Ausweg Wissens“ – der Mensch wähnt sich gefangen: „Wie komme ich hier heraus?“ Mache dir keine Sorgen, all das geschieht um deiner Errettung willen! Was Jonah in diesem Fisch sieht, erlebt und bezeugt, ist das, was die Welt in diesem galuth sieht: die Erinnerung an die große Vergangenheit und das Wissen um die befreiende Zukunft.
Basierend auf Texten F. Weinrebs in DE und NL