Viele Eltern wünschen sich für ihre Kinder, dass es diesen besser gehen soll, als es ihnen erging. Das eigene Schicksal könnte durch die Kinder eine Art „Update“ erfahren, wie man heute sagen würde, weil der Weg der Entwicklung propagiert, dass das Zukünftige eine Verbesserung sein muss. „Wenigstens könnten sie dieses und jenes erreichen …“. Aber was ist „besser“?
Schnell vergisst man, dass eine neue Generation im Zeichen eines weiteren Abstieges steht. Im Hebräischen schreibt sich „Generation“ (dor, 4-(6)-200) mit den gleichen Zeichen wie der Befehl „steig‘ hinab!“, (redu, 200-4-6). Ein neues Geschlecht wird deshalb als „aus einer anderen Welt herabgestiegen“ gesehen. Weshalb? „Weil diese neue Generation von der Erde angefordert wurde“, so die Antwort. Das Verb dur, 4-6-200, wovon das Geschlecht (dor) abgeleitet ist, meint etym. „Zeuge dessen zu werden was in der Zeit geschieht“, und ebenso „Lagerfeuer mit arrangierten Hölzern“. Mit anderen Worten: Jeder Mensch wurde von „hier unten“ angefordert, um bestimmte Dinge mitzuerleben oder lenkend mitzuwirken (s. unten). Die Umstände und Ereignisse in der Zeit (”Hölzer“) wurden längst „vor“ unserem Abstieg arrangiert. Das Wörterbuch sagt sogar „link together“, was wir heute gut aus der Sprache der Computer und des Internets kennen: Die Inhalte werden miteinander verlinkt – doch wer setzt die Links? Auf einer Website setzt (Regelbetrieb vorausgesetzt) ausschließlich der Administrator die Links oder jemand, der durch diesen autorisiert wurde. Im Internet ist ein Link eine Adresse, wo eine Information „wohnt“. Es gibt aber auch eine Vielzahl sog. toter Links, d.h. man klickt etwas an, aber es passiert nichts (die Information steht an dieser Adresse nicht mehr zur Verfügung) oder Links, bei denen etwas Diffuses ausgelöst wird, man wird bspw. auf Seiten geleitet, die man gar nicht besuchen wollte. Das sind Fehler, Nachlässigkeiten oder vorsätzliche Irreführungen, die bei Menschen auftreten, doch der Administrator der Schöpfung der Welt setzt die richtigen „Links“, lässt den Menschen das finden, das zu ihm gehört.
Das engl. „Link“ hängt sprachlich mit einer Kette (im Alt-Schwedischen lænker) und einem Gelenk im Deutschen zusammen. Beides sind Verbindungen, die einen Weg ermöglichen, und darum geht es: Immer wieder steigt Neues herab, begegnet uns, lenkt uns, ist mit uns verkettet, auf dass wir den Weg gehen können, der wieder zurückführt, denn „Weg“, derech, 4-200-20, könnte man auch „deine Generation“ lesen. Die „Generation“ ist auch im Verb „suchen“ (deresch, 4-200-300) enthalten, weil jede Generation etwas eigenes sucht, ihre eigenen Themen hat, weshalb es auch permanent Missverständnisse zwischen diesen gibt. Deresch bedeutet neben „suchen“ auch „anfordern“ – vielleicht hat die Erde dich angefordert, dass jemand anderes durch dich etwas Wichtiges finden kann!?
Alle Angehörigen einer Generation haben bestimmte Dinge mit hierher gebracht und innerhalb dieser Generation soll man suchen.
„Dieses (dein !?) Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“
Matth. 24:34
Die Bibel will sich im Leben eines jeden erfüllen, in jeder Generation. Alle Zeitalter haben ihre Tiefen, aber auch ihre Höhen. Und manchmal sagen die Alten den Jungen, dass es in ihrem Leben trotz aller Not doch auch viel Gutes und Schönes gab. Und wenn die Jungen ehrlich sind, werden auch sie zugeben, dass nicht jeder Fortschritt ein Hoch für das Leben bedeutet. Im Anerkennen der unterschiedlichen Themen innerhalb einer Generation würde auch der stechende überhebliche Charakter zwischen ihnen aufgehoben werden. Auch das wird schon im Hebräischen mitgeteilt: Wenn es heißt „von Geschlecht zu Geschlecht“ wird das durch l’dor dor, 30-4-200 4-200, ausgedrückt (2. Mose 3:15 am Ende). Zieht man dor dor zusammen, kann man auch dardar lesen, und das ist die Distel, die als Fluch über den Erdboden (adamah) kommt (1. Mose 3:18), der ohne direkte Beteiligung verflucht wird! Drei haben gesündigt (chawwa / Eva, adam / Mensch, nachasch / Schlange), heißt es, doch vier werden verlucht. Aus der adamah werden die Körper geformt (1. Mose 2:7 und Vers 19).
Bei dardar geht es um eine stechende Pflanze, doch warum trägt sie den Namen „Generation Generation“? Wir stehen in der Mitte des Lebens irgendwo zwischen unseren Eltern und unseren Kindern. Es gibt im Wesentlichen eine Generation vor uns und eine nach uns. Jede neue Generation verkündigt uns unausgesprochen das Ende unseres Aufenthaltes. Die Kinder bleiben, wir müssen gehen. Das Wort für „Dorn“ (koz, 100-(6)-90) bedeutet ohne die waw im Zentrum „Ende“ (kez, 100-90). Der Dorn und die Distel stehen sprachlich mit dem Generationenkonflikt, der sich einerseits in Unverständnissen, Missverständnissen und Überheblichkeit ausdrückt, in einem direkten Zusammenhang. Andererseits ist es der Stich, der uns trifft, wenn wir uns von unseren Eltern verabschieden müssen. Und ein besonders heftiger Stich wird denjenigen versetzt, die ihre eigenen Kinder zu Grabe tragen.
Die Dornenkrone ist auch eine Mitteilung dafür, dass man den Messias in der Zeit festmachen und nicht als Ewigen für jede Generation, gestern, heute und morgen, wahrhaben will.
Der Mensch neigt immer wieder dazu nicht glauben zu können, dass er es in seiner Generation, in seinem Leben erfahren und erleben darf und soll. Wie lang der Weg in der Zeit ist, spielt aus dem Blickwinkel der Ewigkeit keine Rolle; ein Kind kann direkt nach der Geburt sterben und doch wurde durch dieses kurze Leben in einem kleinen Körper das Schicksal von jemand anderem in eine ganz neue Richtung gelenkt. Jemand anderes bleibt in seiner Generation fast alleine übrig und versteht nicht, welche Aufgabe er noch haben soll. Wissen kann man es nicht, aber es hat einen Sinn und eine Bedeutung. Niemand ist ein „toter Link“.
Ein Esel frisst dornige Gewächse, er ist so geschaffen, dass er keinerlei Probleme mit den spitzen Stacheln der Distel hat. Der Esel steht für unseren Körper, der uns zum Zentrum (Jeruschalajim) trägt. Im Körper manifestiert sich das Erbgut der vorangegangenen Generationen, ebenso wird es weitergegeben. Er „versteht“, er trägt und erträgt, er trennt das Stachelige von dem Ort, wo es gewachsen ist, verarbeitet es, nimmt es in sich auf und ernährt sich von den Konflikten, die der Verstand nicht lösen kann. Wurden wir deshalb „angefordert“? Weshalb wir wirklich hier sind, bleibt ein Geheimnis, die Sprache aber führt uns an eine Grenze, von der aus wir, wie Mose, bereits einen Blick in die andere Welt werfen dürfen. Der Körper spielt hierbei eine wichtige Rolle.