Trost

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Das dt. Wort »Trost« stammt von Treue und die wird laut Duden in Beziehung gesetzt zu einem Vertrag bzw. Bündnis. Gottes Bund mit dem Menschen. Im Niederländischen heißt Vertrag Kontrakt (von lat. con-trahere). Eine Kontraktion ist eine Zusammenziehung. Ein herrliches Bild: Gott sucht meine Nähe, will sich mit mir zusammenziehen, ganz eng. Ich, wir alle, sind für ihn anziehend! Wenn man sich näherkommt, lernt man sich kennen. Nähe, Beziehung, Wärme, Vertrautheit lassen zur Ruhe kommen. Damit hängt Trost im Hebräischen zusammen (noach, nachem, menachem).

Das ist Trost im Wort. Gott ist treu, sucht die Enge zu mir, die mich nicht einengt, sondern befreit von denen, deren Nähe ängstigt.

sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen. (2. Tim. 2,13)

Folgend ein Ausschnitt aus dem Buch Die Wurzeln der Aggression (Friedrich Weinreb) insbesondere zum Thema Trost und Tod:

Es heißt, dass der, welcher stirbt, in seiner eigenen anderen Seite all das sieht, was hier geschieht. Im Ganzen des Lebens ist Leben und Tod enthalten. Wir verlassen im Sterben das Leben nicht. Im Nichtbewussten ist das Nichtbewusste und das Bewusste, das Wahrnehmbare; nur hier ist das Bewusste getrennt vom Anderen. Man sagt, der Gestorbene begegnet nicht nur den Ahnen, sondern auch all den Leuten, mit denen er in seiner Zeit zusammen war, und all denen, die in der Zeit noch kommen werden. Es heißt auch: Weil wir selbst in unserem zeitlichen Leben auch immer schon im Nichtbewussten leben, können wir uns über den Tod eines nahen Menschen trösten. Im Reich des Nichtbewussten, im Reich der Träume sind wir mit allen zusammen. Deshalb kann nur von dort, woher unser Bewusstes gelenkt wird, der Trost kommen.