Eine Frau ist während ihrer fruchtbaren Lebenszeit an die Phasen des Mondes gekoppelt. Sobald sie ein Kind unter ihrem Herzen heranwachsen lässt, wird diese Verbindung aufgehoben, was sich durch das Aufhören ihrer periodischen Blutung zeigt.
Ein Wort für Mond ist levana (לבנה). Darin finden wir auch den Wortstamm lavan (לבן), das Weiße. Weiß wird als Zeichen der Fruchtbarkeit des Mannes gesehen, und das Rote (das Blut) steht für die Fruchtbarkeit der Frau.
Das Weiße des Mondes ist ein indirektes Weiß, dessen Quelle das Licht der Sonne ist. Die Phasen des Mondes zeigen dieses Licht in ständig wechselnder Intensität, so wie unser Leben ständig abwechselnde Phasen hat. Mal ist es dunkel und ein andermal ist es heller. Bedrückende Zeiten weichen fröhlichen Zeiten, ständig erleben wir Veränderungen. Diese Kopplung an das Unstete der Zeit hört auf, wenn es zu einer Befruchtung durch das verborgene Weiße gekommen ist, wofür der Mann steht.
Im Entstehen und mit dem Wachsen einer Frucht kommt es zu einer Begegnung mit dem Ewigen, das keinen Wechsel kennt. Solche Zeiten haben einen ganz anderen Charakter als die Zeiten, die nichts Neues hervorbringen. Wirklich Neues kommt immer „von ganz oben“, denn „unter der Sonne gibt es nichts Neues“ (Prediger 1:9).
Rav Me’ir hat gesagt:
„Während der 9 Monate (der Schwangerschaft) sieht die Frau nicht das Blut, was sie doch der Regel nach monatlich sehen sollte. Was tut Gott damit? Er lässt es in ihre Brüste hinaufsteigen und macht es zu Milch, damit das Kind, wenn es zur Welt kommt, Nahrung finde.“
Eine Schwangerschaft, harajon (הריון), zählt als Wort 271, was ungefähr die Anzahl der Tage einer menschlichen Schwangerschaft entspricht. Das 271. Wort der Bibel ist zusammen mit dem 272. Wort der Ausdruck „pru urevu“ (seid fruchtbar und mehret euch). Der Athbasch-Wert von harajon ist 222, es ist die Zahl, die das bekannte Wort barech (ברך) zählt, das ist das Segnen. Und der erste Segen über den Menschen ist das eben genannte „pru urevu“ im 22. Vers der Bibel, das in der Summe 500 zählt. Das ist die erste Zahl in den Hundertern, wofür das hebräische Alphabet kein eigenes Zeichen mehr hat. Es wird deshalb als jenseitige Zahl gesehen, also als eine Zahl, die hier keinen Ausdruck mehr findet.
Man beachte auch, dass für die Auferstehung im NT die 500 als unterste Grenze der Anzahl von Zeugen genannt wird (1. Kor. 15:6). Die Bezeugung einer Überwindung des Todes wird hier benachdruckt als etwas diesseitig nicht Bestimmbares beschrieben, also als etwas, das der Mensch nicht in der Zeitgeschichte suchen soll, vielmehr soll er es bei sich selbst in seiner Verbindung mit dem Ewigen erfahren. Dann erst kann er es auch selbst bezeugen. Zeuge kann nur sein, wer ein Ereignis selbst erlebt hat und durch eigene Erinnerungen abrufen kann. Es muss aus dem Menschen selbst hervorkommen. Und wieder sprechen wir von einer Schwangerschaft, aus der etwas ganz Neues hervorkommt, etwas, das die Zeit hat stillstehen lassen und worüber in der Vollendung eine Freude entsteht, die den erfahrenen Schmerz vergessen lässt (Joh. 16:21).
Dass die Bibel diese Zusammenhänge nochmals unterstreicht, zeigt sich, wenn wir das erste Wort in ihr mit dem Zahlenwert 271 suchen. Auch dieses finden wir in Vers 22 in Genesis 1! Es ist das „sprechen zu“ (לאמר) wenn Gott den Segen formuliert.
Wahrhaft Neues kommt vom Himmel, kommt aus einer Region, die nicht weit weg, sondern uns allen ganz nah ist. Wie eine Schwangere in anderen Umständen ist, so ändern sich auch die Umstände, wenn „etwas“ unterwegs ist, um hier konkret wahr zu werden.