Im 24. Kapitel der „Pirkei de-Rabbi Elieser“ findet man im Zusammenhang mit der Beschreibung des Turmes (zu Babel) sehr bezeichnende Bemerkungen zur Charakteristik jenes 10. Geschlechtes:
„Wenn ein Mensch während des Bauens fiel und starb, erregte es keinerlei Aufmerksamkeit; wenn aber ein Ziegelstein hinunterfiel und zerbrach, trauerten und weinten sie und sagten: Wehe uns, wann wird ein anderer an seiner Stelle auf den Bau gebracht werden?“
Wenn technische Errungenschaften und die Wirtschaft eine höhere Wertigkeit haben als menschliches Leben, wird erneut an diesem Turm gebaut. Der Mensch wird dann nur noch anhand seiner Leistung gemessen und bewertet, wobei man schon fast von einer Verwertung sprechen müsste. Diese Härte mündet in einer Flut von Wörtern und Nachrichten; keiner versteht mehr den anderen, obwohl man eigentlich dieselbe Sprache spricht. Man streitet über Belangloses und trampelt im Zuge dessen auf der Seele herum, die sich nur noch nach Befreiung sehnt. Diese ist dann auch nicht mehr weit, denn jedes Mal, wenn Verwirrung herrscht, ist Noach, der ebenfalls einer 10. Generation angehört, schon als Zeitgenosse unterwegs. Immer ist einer da, der die Maße des Wortes anvertraut bekommt – dort, wo wir Trost erfahren1, finden wir auch die Zusage, dass Gott seinen Bund mit uns aufrichten will (Gen. 6:18). Unter einem Bund (B’RITH, 2+200+10+400) versteht man auch “das Entfernen einer Grenze” (Ibn Ezra), das will sagen, dass die Grenze, die dem 10. Geschlecht gegeben wird, für den der Trost spendet, nicht gilt.