Wissen alleine führt nicht zur Umkehr

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watoseph laledeth, “und sie fährt fort (fügt hinzu) zu gebären” … so wird Abels Entstehung schriftlich in 1. Mose 4:2 festgehalten. Bei Kain hingegen heißt es einen Vers zuvor, dass der Mensch (hebr. adam) seine Frau Eva erkennt (jada, 10-4-70) und sie schwanger wird (hara, 5-200-5). Dieses „Erkennen“ stammt vom gleichen Verb, wie es beim Baum der „Erkenntnis“ verwendet wird. Die Entstehung Kains folgt dem Prinzip dieses Baumes, der mit dem Leisten und dem einseitigen „ich mache das um zu!“ zusammenhängt. So verwundert es auch nicht, dass Eva ihren ersten Sohn als Mann (isch, 1-10-300) beschreibt, den sie „auf legalem Wege erworben hat“ (etym. von kana, 100-50-5).

Abel folgt ohne „erkennen“ und „schwanger sein“. Er wird einfach nur geboren. Betrachten wir die Bibel als Erzählung aus dem Heiligen, haben diese Auffälligkeiten natürlich eine andere Bedeutung als die einer Vermeidung von scheinbar Selbstverständlichem. Das Hinzufügen (jasaph, 10-60-80, daher auch der Name Joseph) bedeutet, dass dem wovon wir denken, dass wir es durch unsere „Erkenntnis“ in diese Welt gebracht hätten, etwas mitkommt, das nicht geachtet wird. Dieser „Abel“ (hebr. hewel, 5-2-30, „nutzlos“) wird einfach hinzugefügt, kommt “wie von selbst” stante pede hinterher. Und er ist es, der die Verbindung zum Ursprung aufrechterhalten kann. Kain ist dazu nicht imstande. Die äußere Welt (Kain) folgt dem Prinzip der Leistung und dem Wissen, und Gott sagt: “Abgelehnt, so kommt keine Verbindung zu mir zustande.”
Der Mensch, der überheblich von sich denkt, bewirkt, dass die Möglichkeit zur Rückverbindung durch das von ihm Hervorgebrachte getötet wird.

Abels Stellvertreter ist Scheth (Seth), und betreffs seiner Entstehung wird auf einmal auch von „erkennen“ gesprochen, jedoch unter Ergänzung eines kleinen Wortes, das meist mit „wiederum“ übersetzt wird.

Und Adam erkannte (jada, 10-4-70) seine Frau wiederum (od, 70-6-4, ), und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Seth:

1. Mose 4:25

Es ist der Begriff od, 70-6-4, und dieser bedeutet in erster Linie „bezeugen“. Dem „Erkennen“ oder man müsste genauer sagen „Wissen“, wird ein „Bezeugen“ hinzugefügt und das verändert alles! Scheth, der Stellvertreter, schreibt sich mit den beiden letzten Zeichen des hebr. Alphabets, 300-400 (schin-taw). Der Athbaschwert ist 2-1, womit sich einerseits das Kommen, ba, schreibt, andererseits bedeutet der Begriff umgekehrt gelesen Vater, aw. Der verborgene Wert (also der Wert zwischen dem vollen und dem äußeren Wert) ist die 66, die Zahl für den Sohn Davids, und von ihm liest man in Joh. 3,11:

Wahrlich, wahrlich, ich sage dir (zu Nikodemus): Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an.

Betrachten wir die beiden hebräischen Wörter für Wissen und Zeuge etwas näher, erkennen wir eine „teschuwa (Umkehr) des Wortes“, denn Wissen als Hauptwort heißt dea, 4-70, und ein Zeuge ist ein ed, 70-4, also das gleiche Wort nur gespiegelt.

Zeuge und Wissen sind sprachlich im Hebräischen gespiegelt.

Wissen alleine könnte man demnach als Weg ohne Umkehr sehen. Erst mit dem persönlichen Erleben, dem Zeugnis, gibt es den Weg zurück und so wird es ganz.
Beschreibt man Wissen und Zeuge als „Hin und Zurück“ und lässt das Wort erzählen (74 + 74) erhält man die 148, den Wert von pessach, 80-60-8, Passah (Ostern). Doch pessach ist mehr als nur ein Gedenkfest, denn als Verb bedeutet es “überspringen”, “hüpfen”, “eine Ausnahme machen”, und das sind Eigenschaften, die linearem Wissen nicht inhärent sind. Der Zeuge aber hat erlebt, dass es eben doch anders ist, als “man” denkt und meint zu wissen, und das befreit.