Wenn Israel auszieht, kommen noch einige andere mit, die in der Bibel erev rav genannt werden. Erev, 70-200-2, ist eine Mischung und rav, 200-2, eine Menge. Wörtlich zieht eine gemischte Menge mit und diese hat nur im Sinn, Israel den Weg durch die Wüste madig zu machen. In der Wüste kann man nicht bleiben, man muss hindurch. In Mizrajim (Ägypten) herrscht das Sesshafte, das auf keinen Fall etwas verändern will. Dieses ständige „Weiter“ ist für dieses erev rav eine furchtbare Angelegenheit, denn man kann keinerlei Sicherheiten aufbauen, so wie es in Ägypten der Fall war. Auch wenn der Beweggrund in Ägypten die Angst vor der Zukunft ist, so hat man doch mit den Vorratsstätten etwas vor Augen und in Händen, das dem Verstand ein wenig Ruhe verschafft. Die Seele aber sucht etwas anderes.
Erev rav hat den gleichen Zahlenwert wie da’ath, 4-70-400, das Wissen, nämlich 474. Wenn ein Mensch einen Auszug, einen Durchbruch erlebt, dann kommt auch sein bis dato angesammeltes Wissen mit in diesen neuen Zustand, ob er will oder nicht. Und dieses wird ihn tagtäglich dazu anhalten, doch einmal „realistisch“ zu sein und zu überdenken, wie angenehm das Leben in den vertrauten Gefilden Ägyptens war, wo man nur erntete, was man säte und wo man nicht auf die Gunst einer Macht angewiesen war, die Brot vom Himmel fallen lässt. „Wer weiß, vielleicht fällt morgen schon nichts mehr herab?“ Der Verstand will alles selbst machen, Vertrauen kann er nicht gebrauchen, aber für den Weg braucht es Vertrauen, Vertrauen welches eine große Belohnung hat; nicht im materiellen Sinne, sondern in erster Linie meint Lohn immer Anteil am Ewigen, wovon sich die Seele nährt.
Der 474. Vers der Bibel zeigt ebenfalls den Charakter des Sich-Nicht-Auf-Den-Weg-Machen-Wollens: „Und als er zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR sich seiner erbarmte, und sie führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.“ (1. Mose 19:16).
Manchmal muss eine andere Kraft eingreifen, um unsere Zurückhaltung zu durchbrechen. Wissen alleine macht ängstlich und lässt uns zögern. Vertrauen auf Gott verbindet mit der Quelle der Kraft.