Es kam eine wunderschöne Königstochter, die nicht viel im Kopf hatte, zu einem weisen, hässlichen Mann. Sie fragte ihn: „Wie kann Gott so viel Weisheit in ein so hässliches Gefäß geben?“ Er stellt eine Gegenfrage: „Worin bewahrt dein Vater seinen Wein auf?“ Sie sagt: „In gewöhnlichen Fässern!“ „Das aber geziemt sich doch nicht für einen König! Der Wein sollte in silbernen oder goldenen Fässern lagern.“ Das ergab Sinn für die Königstochter.
Sie ging nach Hause in den Königspalast und erzählte ihrem Vater von ihrem Gespräch. Der Vater, ganz der Tochter zugetan, befolgte ihren Ratschlag und ließ den Wein in goldene Fässer füllen.
Einige Zeit später war der gesamte Wein ungenießbar. Zornig fragt der König seine Tochter: „Wer hat dir diesen Ratschlag gegeben?“ „Na, der hässliche Weise Mann.“ Der König ließ den Mann rufen und fragte ihn, warum er denn einen so dummen Ratschlag gegeben hätte. Dieser antwortete ihm: „Ich wollte deine Tochter zu verstehen geben, dass das Äußere nichts über das Innere aussagt.
„Nun“, entgegnete der König, „das kann ich gut verstehen, dass meine Tochter dir etwas zu nahe getreten ist, aber weshalb hätte dich Gott nicht ein wenig schöner machen können?“ „Dann hätte ich nicht so viel gelernt“, sagte der Weise.